Harter Lockdown 14.12.2020, 13:15 Uhr

HDE-Forderung: Politik soll das Abholen von Waren in Läden erlauben

Ab Mittwoch gilt in Deutschland bundesweit ein harter Lockdown. Auch der stationäre Handel muss - von wenigen Ausnahmen abgesehen - schließen. Nun werden Forderungen laut, wonach zumindest Click & Collect in den Läden erlaubt bleiben soll.
(Quelle: Maridav/Shutterstock)
Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu erlauben. "Wir fordern, dass das Click and Collect möglich bleiben muss", sagte am Montag HDE-Sprecher Stefan Hertel der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen geklärt werden.
Auch der E-Commerce-Verband bevh, hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt könnte das Überleben des stationären Handels sichern und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung sicherstellen.
Unterstützung bekamen die Verbände am Montag von den zu Ceconomy gehörenden Elektronikketten Media Markt und Saturn sowie dem Möbelhändler Ikea. Ein Sprecher der Elektronikketten betonte, schon in der ersten Corona-Welle habe sich gezeigt, dass es möglich sei, beim Abholen von vorab bestellter Ware den Gesundheitsschutz für Kunden und Mitarbeiter durch speziell eingerichtete Abholstationen zu gewährleisten. Gleichzeitig biete Click and Collect den stationären Händlern die Möglichkeit, sich in der Krise besser im Wettbewerb gegen reine Onlinehändler zu behaupten. Und es entlaste die Lieferdienste, die vor Weihnachten ohnehin am Anschlag arbeiteten.
Auch Deutschlands größter Möbelhändler Ikea drängte darauf, dass dem Einzelhandel "weiterhin ein Abholservice mit kontaktloser Übergabe flächendeckend ermöglicht" werde. Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) signalisierte am Montagmorgen im WDR 5, dass er zumindest im Buchhandel für eine solche Lösung offen sei.

Dramatischer Ansturm bleibt wohl aus

Die beiden letzten Verkaufstage vor dem Lockdown dürften nach Einschätzung des Handelsverbandes Deutschland noch einmal von etlichen Verbrauchern genutzt werden, um letzte Geschenke zu kaufen. "Es können heute und morgen ein paar Kunden mehr in die Geschäfte kommen", prognostizierte der HDE-Sprecher. Mit einem wirklich dramatischen Ansturm rechne er jedoch nicht. "Die meisten Kunden haben den Lockdown ja kommen sehen und viele haben es schon so organisiert, dass sich nicht mehr einkaufen gehen müssen."
Am vergangenen Samstag war das Bild in den deutschen Fußgängerzonen nach Angaben des Unternehmens Hystreet, das auf die Messung von Kundenfrequenzen spezialisiert ist, sehr unterschiedlich. "Es gab keinen bundeseinheitlichen Trend", sagte Hystreet-Geschäftsführer Nico Schröder. In einigen Städten wie Nürnberg und Bremen seien bis zu 32 Prozent mehr Besucher gezählt worden als in der Vorwoche, in anderen Innenstädten - etwa in Heilbronn, Stuttgart oder Karlsruhe - seien die Besucherzahlen dagegen regelrecht eingebrochen.




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