Social Media Marketing 12.12.2014, 09:00 Uhr

Facebook schränkt werbliche Meldungen ein

Facebook schränkt die Reichweite von Unternehmensbeiträgen ab Januar ein und bietet dem Mittelstand mehr Unterstützung beim Erstellen von Kampagnen an.
(Quelle: Thanh Nghi/Shutterstock)
Facebooks Einnahmequelle ist die Werbung, und für diese sollen die Unternehmen nun stärker zur Kasse gebeten werden – allerdings durch die Hintertür. Das Unternehmen erhöht nicht die Preise für die Kampagnen, vielmehr  hat der Platzhirsch unter den sozialen Netzwerken angekündigt, die Reichweite von bestimmten Unternehmensmeldungen ab Januar 2015 einzuschränken.
Offiziell heißt es, dies geschehe auf Wunsch der Nutzer: „Sie haben uns mitgeteilt, dass sie mehr Content von ihren Freunden und Unternehmensseiten sehen wollen, die sie interessieren – und weniger Werbeinhalte“, so Facebook in seinem Firmenblog.
Stefan Stojanow, Communications ­Manager DACH bei Facebook, ergänzt gegenüber­ Telecom Handel: „Allzu werbliche Unternehmensmeldungen werden künftig weniger angezeigt, dafür wird Relevanz belohnt.“ Als zu werbelastig gelten Beiträge, die Nutzer dazu auffordern, ein Produkt zu kaufen oder eine App zu installieren. Weiter werden Posts sanktioniert, die zur Teilnahme an Aktionen und Wetten einladen oder den gleichen Inhalt wie Anzeigen haben.
Bereits länger gilt da­rüber hinaus die Regel, dass der Anteil von Texten in Bildern 20 Prozent nicht überschreiten sollte. Wer also in seine Bilder zu viel Text packt, wird abgestraft. Dies gilt im Übrigen auch, wenn im Text das Wort Facebook steht – diese Meldungen werden per se nicht verbreitet, schließlich will das soziale Netzwerk seine eigene Marke schützen.
Das Ziel, das Facebook mit der Neuregelung verfolgt, liegt auf der Hand: Wer wirbt, soll auch dafür bezahlen. Schließlich finanziert sich das soziale Netzwerk über Werbung. Damit verschärft Facebook die Regelungen für Unternehmen allerdings aufs Neue. Bereits im Dezember 2013 hatte der Branchenprimus die Reichweite von Unternehmensmeldungen deutlich eingeschränkt.

Mehr Hilfe für KMU

Gleichzeitig hat Facebook angekündigt, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen stärker bei ihren Werbeaktivitäten zu unterstützen. Dies soll über Veranstaltungen, ein auf den Mittelstand ­zugeschnittenes Programm und den Ausbau der persönlichen Beratung geschehen.
So gibt es seit kurzem das Starterprogramm „Facebook Go“: Hierbei erhalten Unternehmen 30 Tage lang intensiven Support von den Marketingexperten des sozialen Netzwerks – vorausgesetzt, sie investieren an jedem dieser Tage 20 Euro oder mehr in Facebook-Werbeanzeigen.
Zudem hat das soziale Netzwerk seinen Support in Deutschland ausgebaut. Unternehmen, die in den vergangenen 180 Tagen mindestens einen Cent in Facebook-Werbung investiert haben, erhalten innerhalb eines Tages Antwort auf ihre Fragen zur Facebook-Werbung. Die Bearbeitung läuft dabei über die Online-Plattform www.facebook.com/business/resources.
Hier erhalten Werbetreibende auch Tipps, wie sie ihre Kampagnen auf Facebook besser gestalten können.
Vor allem für stationäre Händler sind außerdem Tests interessant, die das soziale Netzwerk derzeit in den USA durchführt: Unter dem Schlagwort „Local Aware­ness Ads“ lanciert Facebook dort einen neuen Location-based Service.

Facebook wird lokaler

Mit diesem können Werbekunden beispielsweise Anzeigen im Umkreis von einem Kilometer um ihr Geschäft ausspielen lassen. Ein Mobilfunk-Shop könnte mit diesem Format etwa einen besonderen Service, wie das Aufziehen von Schutzdisplays für Smartphones, bewerben.
Wie bei Facebook üblich, bietet der Dienst zahlreiche Instrumente zur Zielgruppenauswahl – Stichwort Targeting. Händler können in ihrer Kampagne unter anderem Alter, Geschlecht oder Interessen der Personen festlegen, die die Anzeige zu sehen be­kommen sollen.
Zunächst läuft der Test nur in den USA, wann der Dienst weltweit ange­boten wird, ist derzeit noch offen. Vor­aussichtlich wird Local Awareness Ads aber im kommenden Jahr auch hier in Deutschland starten.




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