Augmented Reality
20.07.2017, 09:10 Uhr
Google Glass feiert Comeback als Enterprise-Lösung
Rund zweieinhalb Jahre ist es her, dass Google bei seiner umstrittenen Datenbrille Google Glass offiziell den Stecker zog. Im Hintergrund lief aber ein Pilotprogramm für den Einsatz des Geräts in Unternehmen, das der Internet-Konzern jetzt öffentlich macht.
Die als Verbraucherprodukt gescheiterte Datenbrille Google Glass wird für den Einsatz in Unternehmen fitgemacht. Die "Enterprise Edition" ist bereits seit rund zwei Jahren in mehreren Dutzend Firmen im Einsatz, wie Google über einen Artikel im US-Magazin "Wired" am Dienstag enthüllte. Darunter seien auch Schwergewichte wie Volkswagen, DHL, Boeing oder General Electric. Was als Pilotprojekte begonnen habe, entwickele sich jetzt zu Plänen für einen breiten Einsatz.
So habe der amerikanische Agrarmaschinenbauer AGCO derzeit über 100 Glass-Brillen im Betrieb und wolle in den kommenden 18 Monaten 500 bis 1.000 weitere bestellen. Der Preis liege bei 1.300 bis 1.500 Dollar pro Gerät. Der Paketdienst DHL plane, die Brillen an 2.000 Logistik-Standorten in verschiedenen Ländern einzuführen.
Google hatte Glass - die Computerbrille mit Kamera, Internet-Anschluss und einem kleinen Bildschirm über dem rechten Auge - im Frühjahr 2012 medienwirksam vorgestellt. In der Öffentlichkeit stieß Google Glass vor allem aus Sorge um die Privatsphäre auf viel Ablehnung. Besonders viel Kritik kam aus Europa, vor allem weil man mit der eingebauten Kamera sein Gegenüber aufnehmen konnte. Träger einer Google Glass bezogen aber auch in San Francisco Prügel und wurden als "Glassholes" beschimpft. Zudem kämpfte die erste Version sogar nach einer Modifizierung mit kurzen Batterielaufzeiten und wurde im Betrieb zu warm.