Steinmeier fordert Ausbau des schnellen Internets bis aufs Land

5G für die digitale Landwirtschaft

Umstritten ist unter anderem die Forderung, dass Unternehmen Netze in dünn besiedelten Regionen auch für Konkurrenten öffnen sollen. Die Branche warnt, dies führe zu weniger Netzausbau, weil er sich so für die Betreiber nicht lohne. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer forderte "starkes Internet" bis zu jeder Werkbank. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, mahnte auch für die Fachkräfte-Gewinnung attraktive Lebensbedingungen an. Viele Weltmarktführer hätten ihren Sitz in ländlichen Gebieten.

Der Bundespräsident betonte, nur dort, wo Menschen Arbeit finden und für ihre Familie sorgen könnten, habe das Leben auf dem Land eine Chance gegen den demografischen Wandel. Aufgabe der Politik sei es, konkrete Probleme vor Ort etwa bei der medizinischen Versorgung oder Verkehrsanbindungen zu lösen. "Damit sich niemand abgehängt fühlt, darf unser Land schlicht und einfach niemanden abhängen." Für den Staat dürfe ehrenamtliches Engagement keine Entschuldigung sein, sich schleichend zu verabschieden. "Gute Infrastruktur ist mehr als Daseinsvorsorge. Sie ist Dableibevorsorge."

Steinmeier rief dazu auf, neben Sorgen auch die Chancen auf dem Land stärker in den Blick zu nehmen. "Es ist höchste Zeit, die Wahrnehmung in manchen Köpfen geradezurücken: Die Landbewohner sind keine abgehängte Minderheit." Es gebe viele kreative Köpfe und Initiativen. Aber nicht jeder Unterschied zwischen Stadt und Land werde sich einebnen lassen. Steinmeier hatte im vergangenen Jahr einige ländliche Regionen besucht. 57 Prozent der Menschen in Deutschland leben laut Bundesagrarministerium außerhalb der größeren Städte.




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