Größere Rolle in der Gesellschaft 17.02.2017, 10:45 Uhr

Zuckerberg-Plan: Facebook als soziale Infrastruktur für die Gemeinschaft

Ambitionierte Pläne bei Mark Zuckerberg: Er will Facebook eine größere Rolle in der Gesellschaft geben und "eine soziale Infrastruktur für die Gemeinschaft entwickeln".
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg strebt für das weltgrößte Online-Netzwerk eine größere Rolle in der Gesellschaft an. "In den vergangenen zehn Jahren war Facebook darauf ausgerichtet, Freunde und Familien zu verbinden. Auf dieser Basis wird unser nächster Fokus sein, eine soziale Infrastruktur für die Gemeinschaft zu entwickeln", schrieb Zuckerberg in einem ausführlichen politischen Beitrag. Dabei gehe es unter anderem um Sicherheit, Informationen und Bürgerbeteiligung.
Es gebe weltweit Menschen, die von der Globalisierung übergangen worden seien, und Abschottungs-Tendenzen, schrieb Zuckerberg. Es gehe darum, "ob wir eine globale Gemeinschaft schaffen können, die für alle funktioniert" - und ob die Welt in Zukunft weiterhin näher zusammenrücken werde oder auseinander.
Der Brief schließt ein ähnliches Manifest zur sozialen Rolle von Facebook an, das Zuckerberg vor dem Börsengang des Online-Netzwerks im Jahr 2012 veröffentlichte. Inzwischen hat Facebook nahezu 1,9 Milliarden Mitglieder weltweit.

Komplexe Themen werden versimpelt

Facebook wurde nach dem US-Präsidentenwahlkampf vorgeworfen, zum Aufstieg von Donald Trump beigetragen zu haben, weil für ihn positive gefälschte Nachrichten sich ungehindert im Netzwerk ausbreiten konnten. Zuckerberg schrieb nun, dass auch er über die Ausbreitung von Fake News und die sogenannte Filterblase besorgt sei, bei der Nutzern von Software nur Informationen angezeigt werden, die zu ihren Ansichten passen.
Zugleich sei ein potenziell noch folgenschwerer Effekt, dass in sozialen Netzwerken grundsätzlich einfachere Darstellungen schnellere Verbreitung fänden. "Im schlimmsten Fall werden so komplexe Themen versimpelt und wir hin zu Extremen gedrängt." Facebook versuche, das Problem anzugehen. Um etwa die Ausbreitung reißerischer Schlagzeilen zu bremsen, achte Facebook inzwischen auch stärker darauf, ob Nutzer einen Artikel erst teilen, wenn sie ihn gelesen haben. Die Nachrichtenbranche brauche mehr Unterstützung, schrieb Zuckerberg.




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