Marktübersicht DECT-Telefone 09.06.2010, 10:38 Uhr

Design muss sein

Welche Trends gibt es auf dem Markt für DECT-Telefone? Die Antwort - sowie über 80 aktuelle Modelle auf einen Blick - finden Sie in unserem großen Marktreport.
Trotz Wirtschaftskrise blieb der Gesamtmarkt für DECT-Telefone im vergangenen Jahr lange stabil. Auch für 2010 erwarten die meisten DECT-Schmieden eine einigermaßen solide Entwicklung – obwohl sich zu Jahresbeginn ein leichter Rückgang bemerkbar machte. So erklärt Ibrahim Yildirim, Product Manager Home Communication bei Panasonic Deutschland: „Wir erwarten, dass der Markt, trotz gewisser Anlaufschwierigkeiten Anfang des Jahres, im Vergleich zu 2009 in Summe stabil bis leicht rückläufig sein wird.“ Auch Claudia Potschigmann, Leiterin Marketing der Amberger IVS GmbH, erwartet „keine große Veränderung im Vergleich zum Vorjahr“.
Platzhirsch im DECT-Markt ist nach wie vor Gigaset Communications. Die Münchner konnten ihren „Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr ausbauen“, so Ulrich Schmalhofer, Leiter Marketing Deutschland bei Gigaset Communications. Ein Imageschaden durch die Querelen zwischen der Beteiligungsgesellschaft Arques, die Gigaset im Jahr 2008 übernommen hatte, und der ehemaligen Gigaset-Mutter Siemens blieb also offenbar (bislang) aus.
Allerhand Neues
Neu im Lager der DECT-Anbieter ist die Sopeg Deutschland GmbH in Darmstadt, die die Marken AEG und Telefunken verkauft. Hintergrund für den Übergang der AEG-Lizenz von ITM auf Sopeg im September 2009 ist wohl die Insolvenz der ITM Technology AG im vergangenen Jahr. Laut Sopeg-Geschäftsleiter Karl-Heinz Dumm verfolgt Sopeg in Deutschland mit AEG und Telefunken nun eine Zweimarkenstrategie im DECT-Markt.

Marktübersicht DECT-Telefone: Design muss sein

Auch ITM ist weiterhin am Start: Das Unternehmen vermarktet unter der Firmierung ITM Einkaufs GmbH die Marke Hagenuk.
Außer auf einen weiteren Player im deutschen DECT-Markt können sich Fachhändler in diesem Jahr zudem auf viele DECT-Telefone freuen. Beinahe alle Hersteller präsentieren neue Modelle – bis zum Ende des zweiten Halbjahres 2010 sollen über 30 Geräte neu in den Handel kommen - einige davon sind bereits erschienen.
Das liegt im Trend
Nach wie vor wenig tut sich beim neuen DECT-Standard CAT-iq. Lediglich zwei Geräte – von Gigaset – haben die Technologie, die für einen verbesserten Klang sorgen soll, bereits an Bord (siehe Tabelle). „CAT-iq ist sicherlich nicht in den Köpfen der privaten Kunden verankert; und deshalb beschäftigt sich auch der Retail wenig mit der neuen Technologie“, stellt Gigaset-Marketingleiter Ulrich Schmalhofer fest.
Und Ibrahim Yildirim von Panasonic begründet die Verzögerung des Standards damit, „dass mit höherem technischen Know-how natürlich die Standardisierung mehr Zeit in Anspruch“ nehme. Der Durchbruch von CAT-iq lässt also weiter auf sich warten, soll aber kommen. Das meint zumindest Regina Dettmer, Marketingmanagerin von Auerswald: „Die deutlich bessere Sprachqualität, die höhere Energieeffizienz sowie neue Funktionen werden CAT-iq in naher Zukunft den Weg in das untere Preissegment der Schnurlostelefone ebnen.“ Und mit dieser Ansicht steht sie nicht alleine da. Allerdings muss dem Kunden der Mehrwert auch vermittelt werden, sobald die entsprechenden Geräte verfügbar sind. „Hier ist der Handel gefordert“, sagt Claudia Potschigmann von der IVS GmbH.

Marktübersicht DECT-Telefone: Design muss sein

Aktuell besonders gefragt sind DECT-Telefone im edlen Look. „Das Design ist ein entscheidendes Kriterium für Kunden“, erklärt Holger Kretschmer, Senior Marketing Director Accessories von Philips Consumer Lifestyle Deutschland. Aber auch Ausstattung und Preis müssen stimmen, weiß Michael Schnurbusch, Managing Director von Sagemcom Germany: „Es gibt noch immer einen Trend zu hochwertigem Design mit guter Ausstattung zu vernünftigen Preisen.“
„Ebenfalls wichtig sind die ‚grünen‘ Produkteigenschaften wie ein niedriger Energiebedarf und Strahlungsarmut“, führt Kretschmer an. Hier haben die Hersteller bereits entsprechend reagiert: Die meisten aktuellen DECT-Telefone verfügen über eine Funktion, um die Strahlung zu reduzieren. Einige aktuelle Geräte sollen zudem energieeffizient sein.
Stark nachgefragt werden auch Modelle mit gut lesbaren, kontrastreichen Displays, großen Tasten und übersichtlicher Menüführung, die sich auch für ältere oder körperlich eingeschränkte Nutzer eignen sollen. Allerdings ist im Bereich der „Seniorentelefone“ ebenfalls ein schickes Design gefragt. Wer stellt sich schon gerne ein Telefon im Sanitätshauslook ins Wohnzimmer?
Noch reichlich Potenzial bietet außerdem die Vermarktung von zusätzlichen Mobilteilen und Akkus. „Denn hiermit kann zusätzliche Kundenfrequenz generiert werden“, so Yildirim. Und auch die Marge für diese Zusatzprodukte sollten Händler nicht unterschätzen. Gigaset sieht hier ebenfalls noch gute Vermarktungschancen und führte erst im Mai eine Fachhandelsaktion zum Verkauf von zusätzlichen Mobilteilen durch.




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