Glasfaserausbau 04.11.2014, 10:50 Uhr

M-net startet im Dezember mit 300 Mbit/s

Der Münchner Breitbandanbieter M-net beginnt ab Dezember mit der Vermarktung von 300-Mbit/s-Tarifen. Im Upload können über die Glasfaserleitungen bis zu 30 Mbit/s realisiert werden.
(Quelle: sandra zuerlein - shutterstock)
Nachdem Unitymedia Kabel BW erst vor Kurzem angekündigt hatte, Tarife mit Downloadraten von bis zu 200 Mbit/s anzubieten, legt der Münchner Netzbetreiber M-net noch eine Schippe drauf: Ab Dezember können Kunden in ausgewählten Ausbaugebieten von M-net mit bis zu 300 Mbit/s online gehen, wenn sie den neuen Tarif "Surf&Fon-Flat 300" für monatlich 59,90 Euro (ab dem 7. Monat 69,90 Euro) buchen. 
Im Paket enthalten sind Flatrates ins deutsche Festnetz und zum Surfen (ohne Drosselung) sowie eine Fritzbox 7490. Die Upload-Rate gibt der Anbieter mit bis zu 30 Mbit/s an.  
Voraussetzung für den neuen Tarif ist ein FTTH-Anschluss, also eine Glasfaserleitung, die nicht nur bis zum Bordstein (FTTC) oder ins Gebäude (FTTB) reicht, sondern in jede einzelne Wohnung. Nur so könne man die Datenraten tatsächlich garantieren, erklärte Jens Prautzsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von M-net.
Im Gegensatz zu anderen Breitbandtechnologien wie Kabel oder LTE handelt es sich bei der Glasfaser nicht um ein geteiltes Medium, sodass die versprochenen Geschwindigkeiten auch bei hoher Nutzerzahl konstant bleiben. Des weiteren nimmt die Down- und Uploadrate mit zunehmender Leitungslänge - etwa am Ortsrand - nicht ab. 
Zum Start soll eine fünfstellige Zahl an Haushalten die neuen Angebote buchen können, M-net will aber in den kommenden Monaten schnell weitere Gebiete erschließen. 
Zum Hintergrund: Im internationalen Vergleich ist Deutschland bei echten Glasfaseranschlüssen weit abgeschlagen. Glasfaser kommt bei uns bis dato vor allem in den Backbone-Netzen zum Einsatz. Laut aktuellen Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom Sommer 2014 basieren hierzulande gerade einmal 0,3 Prozent aller Festnetz-Breitbandanschlüsse auf der Lichtleitertechnologie. In den OECD-Staaten liegt der Durchschnitt dagegen bereits bei 16,7 Prozent. 
Am stärksten bauen derzeit Frankreich, Spanien, die Türkei und Großbritannien ihre Netze aus und erreichen Wachstumsraten zwischen 66 Prozent und 108 Prozent. Spitzenreiter sind nach wie vor Japan und Südkorea. Hier surfen schon heute 70 beziehungsweise 65 Prozent der Kunden komplett über Glasfaser. 




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