Keine schnellen Fortschritte bei Mobilfunk-Ausbau zu erwarten
5G-Versteigerung: Dämpfer für den Netzausbau
Im Juni waren 5G-Frequenzblöcke versteigert worden, und zwar an vier Provider - die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch. Sie zahlten insgesamt 6,55 Milliarden Euro. Mit dem Ende der Auktion wurde ein wichtiger Meilenstein zur Einführung der fünften Mobilfunkgeneration für das schnelle Internet (5G) erreicht. Das Geld geht an den Bund, der es in die Digitalisierung stecken will - damit soll beispielsweise der Breitbandausbau auf dem Land gefördert werden.
Deutschlands Industrie will dank des ultraschnellen Standards global wettbewerbsfähig bleiben. Der Download ist im Vergleich zu 4G/LTE etwa 100 Mal schneller, die Latenz - also die Reaktionszeit - ist nahezu in Echtzeit. Ob vernetzte Produktionsmaschinen und Roboter oder selbstfahrende Autos - 5G gilt als der Schlüssel.
Die Deutsche Telekom hatte beklagt, die 5G-Versteigerung hinterlasse einen "bitteren Nachgeschmack". Das Ergebnis sei ein Dämpfer für den Netzausbau, da das Spektrum viel teurer sei als in anderen Ländern. Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter kritisierte, die hohen Kosten für die Firmen seien ein "Desaster für Deutschland", schließlich sollte man das Geld lieber in den Netzausbau stecken.
Die Spitzen der Koalitionsfraktionen hatten beschlossen, eine neue Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes für den Bau von Funkmasten in unversorgten Regionen zu schaffen. In Zukunft solle der Bund mit der Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft dort eingreifen, wo der wirtschaftliche Ausbau nicht funktioniere und weiter weiße Flecken bestünden.