Quartalszahlen 10.05.2012, 12:20 Uhr

Konzernumbau belastet Telekom-Ergebnis

Die Deutsche Telekom muss im ersten Quartal einen Rückgang beim Gewinn verbuchen - zeigt sich aber dennoch mit der Gesamtentwicklung zufrieden.
Hohe Aufwendungen für den Konzernumbau haben der Deutschen Telekom im ersten Quartal 2012 das Geschäftsergebnis verhagelt. Wie der Bonner Netzbetreiber mitteilte, halbierte sich der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund die Hälfte auf 238 Millionen Euro.
Als Grund nannte der Konzern vor allem Kosten für den Vorruhestand von Mitarbeitern. Doch auch Abschreibungen auf die kriselnde US-Mobilfunk-Tochter T-Mobile hätten das Ergebnis belastet. Immerhin: In den Vereinigten Staaten konnte die Telekom beim Umsatz wieder leicht zulegen, nachdem zuvor der Verkauf von T-Mobile an den Konkurrenten AT&T Ende am Veto der Wettbewerbshüter gescheitert war. Ein Teil der positiven Entwicklung sei allerdings auch auf Kursgewinne des US-Dollar zurückzuführen, räumte die Telekom ein.
Weltweit konnte der Bonner TK-Konzern einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro erwirtschaften - das entspricht einem leichten Rückgang um 1,1 Prozent. In Deutschland verringerte sich der Gesamtumsatz im ersten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank um 2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Serviceumsätze im Mobilfunk rückläufig

Dennoch sieht die Telekom die Entwicklung auf dem Heimatmarkt durchaus positiv: So habe sich beispielsweise die Anzahl der Anschlussverluste im Festnetzbereich weiter reduziert sowie der Umsatz mit breitbandigen Anschlüssen und TV erhöht. Nicht zufrieden zeigte sich der Konzern hingegen mit den Serviceumsätzen im Mobilfunk, die um 1,8 Prozent zurückgingen. Immerhin betrug das Umsatzwachstum bei den mobilen Datenumsätzen 20 Prozent auf 462 Millionen Euro.
Positiv entwickelte sich das TV-Angebot Entertain: Hier konnte die Telekom allein im Berichtszeitraum 173.000 neue Kunden hinzugewinnen und kommt jetzt auf insgesamt 1,7 Millionen Nutzer. Ob das Wachstum anhält, ist jedoch fraglich: So haben die Bonner erst vor kurzem die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga ab 2013 an den Bezahlsender Sky verloren.
Im Mobilfunk ging die Zahl der Vertragskunden um 107.000 Kunden zurück. Hier habe sich vor allem die Migration "einer größeren Kundenzahl eines Service Providers zu einem anderen Netzbetreiber" negativ ausgewirkt.  
Dennoch: Insgesamt zeigte sich Telekom-Chef Rene Obermann zufrieden mit dem Gesamtergebnis: "Das war ein sehr zufriedenstellendes Quartal für uns", so der Manager. "Wir haben in vielen Bereichen wichtige Fortschritte erzielt und bestätigen deshalb heute unsere Jahresprognose." Demnach soll das bereinigte Betriebsergebnis in diesem Jahr 18 Milliarden Euro erreichen.




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