M-net und Landkreis Cham beenden Glasfaser-Projekt
Mehrkosten von angeblich 100 Millionen Euro
Zum Hintergrund: Anfang 2017 hatte der bayerische Telekommunikationsanbieter M-net den Zuschlag für den Breitbandausbau im Landkreis Cham erhalten. Rund 6.500 bislang unterversorgte Haushalte und Gewerbebetriebe sollten durch ein neues FTTB- und FTTC-Glasfasernetz erschlossen und künftig mit Internetgeschwindigkeiten von mindestens 50 bis hin zu maximal 300 Megabit pro Sekunde versorgt werden.
Während der Bauphase war es dann aber zu einer extremen Abweichung zu den ursprünglich kalkulierten Kosten gekommen, die Arbeiten gerieten ins Stocken. Die Rede war von Mehrkosten in Höhe von angeblich rund 100 Millionen Euro. In der Folge sollte M-Net ein neues Konzept samt fixem Zeitplan vorlegen, der Landkreis Cham drohte mit hohen Vertragsstrafen - langwierige juristische Auseinandersetzungen schienen möglich, die nun zumindest abgewendet wurden.
Zwischenzeitlich gab es sogar Gerüchte, wonach M-net wegen der Sache die Insolvenz drohe - solche Spekulationen wies Hannes Lindhuber, Leiter Unternehmenskommunikation bei M-net, gegenüber Telecom Handel allerdings scharf zurück. "Die offenen Fragen betreffen ausschließlich das Ausbauprojekt in Cham und haben keine Auswirkungen auf andere laufende Ausbauprojekte oder auf unsere Kunden in anderen Regionen. Es ist selbstverständlich sichergestellt, dass unsere Kunden weiterhin ihre gewohnten Leistungen erhalten", so Lindhuber damals.