Cortana, AI und die Cloud
12.05.2017, 10:18 Uhr
Alle Highlights der Microsoft Build 2017
Auch am zweiten Tag seiner Entwicklerkonferenz lässt es Microsoft krachen: Auf dem Plan stehen ein weiteres großes Windows-10-Update, Windows Mixed Reality und Neuheiten für den Windows Store.
Auf der Microsoft-Build-Konferenz dreht sich auch in diesem Jahr wieder alles um intelligente Dienste, smarte Assistenten und neue Lösungen aus der Cloud. Welche Highlights die Redmonder im Washington State Convention Center in Seattle unter dem Hashtag #MSBuild veröffentlicht haben, erfahren Sie hier:
Während das Creators Update derzeit noch für die 500 Millionen aktiven Nutzer verteilt wird, kündigt Microsoft mit dem "Windows 10 Fall Creators Update" gleich die nächste große Aktualisierung für kommenden September an. Das Update beschert Windows 10 unter anderem eine aufgefrischte Optik (Fluent Design), neue Synchronisationsfunktionen zwischen Windows 10 und mobilen Geräten (Cloud-Clipboard, Graph-API) sowie einen neuen Video-Editor (Windows Story Remix).
Windows Store erhält prominenten Zuwachs
Das Einrichten eines Linux-Subsystems soll in Windows 10 künftig weitaus einfacher sein. Microsoft nimmt hierzu Ubuntu, openSUSE und Fedora mit in den Windows-Store auf. Linux-Entwickler haben dadurch etwa die Möglichkeit, direkt innerhalb von Windows mit Bash zu arbeiten.
Musikfreunde dürfen sich hingegen über die Store-Neulinge Apple iTunes und Spotify freuen. Die Musik-Dienste stehen damit auch Nutzern des erst kürzlich vorgestellten Windows 10 S zur Verfügung, auf dem lediglich Store-Apps ausgeführt werden können.
Ebenfalls neu im Store: Die Enterprise-Lösung SAP Digital Boardroom. Das sogenannte Entscheider-Portal mit Zugriff auf Business Intelligence und Ad-hoc-Analysen in Echtzeit soll bereits in diesem Monat über den App-Store erhältlich sein.
Hardware für Windows Mixed Reality
Microsofts AR-Plattform, die mit dem Creators Update in Windows 10 einzog, erhält nun auch die passende Hardware. Die Redmonder haben auf der Build-Konferenz VR-Headsets von den Hardware-Partnern Acer und HP sowie ein kompatibles Controller-Set vorgestellt. Die mit zahllosen Sensoren ausgestatteten Geräte versprechen eine realitätsnahe Interaktion im virtuellen Raum. Schon ab rund 400 Euro werden erste Mixed-Reality-Bundles mit VR-Brille und Controller im Handel erscheinen.
Die Highlights von Tag 1 der #MSBuild
Über 500-Millionen-Windows-10-Nutzer
Über 500 Millionen aktive Nutzer setzen mittlerweile auf Windows 10, verkündet Microsofts CEO Satya Nadella stolz bei der Eröffnungs-Keynote der diesjährigen Build-Konferenz. Die Adaption auf das neue System schreitet beständig voran, im vergangenen Oktober waren es noch 400 Millionen Nutzer. Von der Milliardenmarke, die Microsoft Anfang 2015 noch für Mitte 2018 prognostiziert hatte, ist man damit aber noch meilenweit entfernt. Ein Blick auf die Statistiken von Netmarketshare zeigt außerdem, dass Windows 7 im Desktop-Bereich immer noch deutlich stärker vertreten ist. Knapp jeder zweite Nutzer geht mit dem Microsoft Oldie ins Internet, Windows 10 liegt hier derzeit bei etwas über 26 Prozent.
Microsoft öffnet Cortana mit dem Skills Kit
Redmonds Sprachassistent Cortana soll Nutzern künftig auch außerhalb von Windows 10 zur Seite stehen. Mit dem neuen Skills Kit für Cortana haben Entwickler nun die Möglichkeit, die eigenen Dienste mit dem Assistenzsystem zu verzahnen. Microsoft will Cortana damit zu einer selbständigen Plattform ausbauen, ganz ähnlich wie dies Amazon mit seinen Alexa-Skills bereits vorgemacht hat. Im Zusammenspiel mit dem kommenden HomeHub-Feature in Windows 10 mausert sich der Redmonder Sprachassistent damit zur flexiblen Smart-Home-Zentrale. An den passenden Geräten soll es dabei auch nicht mangeln: Microsoft hat Harman Kardon, HP und Intel als offizielle Hardware-Partner vorgestellt.
Microsoft Azure IoT Edge
Auch dem Internet der Dinge will man sich in Redmond in Zukunft stärker widmen. Microsofts Cloud-Computing unterstützt mit der Lösung Azure IoT Edge jetzt auch autonom arbeitende Geräte und Sensoren. Für diese stehen dadurch intelligente Funktionen sowie Analyse- und Managment-Möglichkeiten zur Verfügung.
Microsoft Azure und Visual Studio
Neu ist außerdem mit Azure Cosmos DB ein neuer weltweit verfügbarer Datenbank-Service. Dieser zeichne sich vor allem durch eine horizontale Skalierbarkeit, garantierte Verfügbarkeit, hohen Datendurchsatz bei gleichzeitig niedriger Latenz aus. Die Datenbank sei damit für besonders performante Cloud-Dienste und rechenleistungsintensive Anwendungen geeignet.
Die Verwaltung und den Zugriff auf die Azure-Cloud vereinfacht Microsoft indessen mit dem neuen Browser-basierten Kommandozeilen-Tool Azure Cloud Shell, das der Konzern in Zukunft mit zusätzlichen Tools ausweiten will. Die Cloud Shell unterstützt zudem populäre Programmiersprachen wie Node.js, .NET und Python.
Die Entwicklerumgebung Visual Studio ist jetzt für Mac-Nutzer auch in der neuen Version 2017 erschienen. Zudem erhalten diese nun Zugang zu der Preview von Docker-Werkzeugen, Azure Functions, der Open-Source-Bibliothek für Entwickler, sowie zu Xamarin.IoT.
Cognitive Services
Microsoft baut seine intelligenten Dienste mit Bing Custom Search, Custom Vision Service, Custom Decision Service und Video Indexer aus. Damit wächst das Angebot auf insgesamt 29 Dienste, unter anderem für Bild-, Audio-, Text-, Sprach- und Emotionserkennung, die eine möglichst natürliche Kommunikation mit Computersystemen ermöglichen sollen. Entwickler erhalten mit dem Cognitive Services Labs nun auch Zugriff auf Dienste, die sich derzeit noch im frühen Entwicklungsstadium befinden.
Wer häufiger Präsentationen vor internationalem Publikum hält, darf sich außerdem über eine PowerPoint-Erweiterung mit Echtzeitübersetzung freuen.
Office 365 und Microsoft Teams
Auch seiner Office-Suite mit dem dazugehörigen MS Teams hat sich Microsoft in der Build-Konferenz gewidmet. So lässt sich der Collaboration-Chat nun mit Team-Apps erweitern, die über den Office-Store vertrieben werden. Dadurch können Entwickler das Tool mit den eigenen Diensten vernetzen. So hat etwa Adobe bereits eine Integration mit der Creative Cloud präsentiert, die einen direkten Zugriff auf darin gesicherte Projekten über den Teams-Chat ermöglicht.