LG P990 Optimus Speed im Test 04.02.2011, 11:35 Uhr

Der Smartphone-Sprinter

Im LG P990 Optimus Speed kommt zum ersten Mal in einem Smartphone ein Dualcore-Prozessor zum Einsatz. Telecom Handel konnte ein erstes Vorserienmodell testen. Wie es abgeschnitten hat, erfahren Sie hier.
So mancher stolze Smartphone-Käufer ist schon nach kurzer Zeit intensiver Benutzung seiner Erwerbung ernüchtert: Viele Geräte werden, wenn sie mit Apps und Mediendateien vollgepackt werden, langsam und machen die Bedienung höchst mühsam. Ein schneller Prozessor schafft da Abhilfe: War im letzten Jahr noch ein Gigahertz der Maßstab, kommt jetzt erstmals Dualcore-Technologie mit zweimal einem Gigahertz in einem Smartphone zum Einsatz. Die Premiere gibt es im LG Optimus Speed, das spätestens im März auf den Markt kommen soll. Wir konnten eines der ersten Exemplare bereits testen.
Am meisten interessiert natürlich die Arbeitsgeschwindigkeit: Wer mit dem Optimus Speed arbeitet, merkt sofort, dass Menüwechsel und das Aufrufen von Programmen äußerst schnell erfolgen und es keine Verzögerungen gibt. Auch beim Browsen durch Multimedia-Dateien wie Videos, Fotos und Songs muss der Anwender nur bei sehr großen Dateien und Inhalten auf der externen Speicherkarte mehr als eine Sekunde warten, bis der gewünschte Inhalt geöffnet ist.
Multitasking, also das Arbeiten mit mehreren Programm gleichzeitig, ist dank der zwei Prozessorkerne ebenfalls viel besser möglich als bisher. Ein Rennspiel, das wir ausprobieren konnten, war ebenfalls rasant, allerdings gibt es im Marketplace noch keine speziellen Programme, die die Kraft der zwei Prozessoren wirklich voll ausnutzen. Nur wenn diese Software auch kommt, werden die Kunden bereit sein, mehr für Dualcore-Modelle zu zahlen.

Update auf Android 2.3 soll kommen

Zu den Multimedia-Features gehört ein Micro-HDMI-Ausgang an der Stirnseite, wobei noch nicht klar ist, ob zum deutschen Verkaufsstart auch ein entsprechendes Adapterkabel mitgeliefert wird. Damit soll es sogar möglich sein, Games vom Handy auf dem Fernseher zu spielen. Videos nimmt das Gerät mit bis zu 1.080p hochauflösend auf.
Auf dem großen Display sehen Filme sehr gut aus: Die Auflösung von 800 x 480 Pixeln ist hoch und die Beleuchtung hell. Mit einer Diagonale von 10,2 Zentimetern steht viel Platz zur Verfügung, auch wenn Videos nur in einem rund ein Drittel kleineren Fenster gezeigt werden. Die Kamera hat immerhin acht Megapixel Auflösung, der Autofokus spricht schnell an. Das LED-Licht ist nur im Nahbereich sehr hell. Einfach gelöst ist die Bedienung der Kamera über den Touchscreen. Zur Videotelefonie gibt es noch eine Frontkamera mit 1,3 Megapixeln.
Als Betriebssystem kommt noch das „alte“ Android 2.2 zum Einsatz, wobei Updates auf 2.3 laut LG möglich sein sollen. Auf gleich sieben vertikalen Bildschirmen, bei denen das Hintergrundbild mitwandert, kann der Anwender seine Apps und Schnellzugriffe verteilen. Unter der Anzeige befinden sich vier Soft-Touch-Tasten, schade ist aber, dass die Kamera nur über das Menü und nicht über eine eigene Taste aufgerufen werden kann.

Großer Brocken

So viel Power hat leider auch eine üppig dimensionierte Verpackung: Das Optimus Speed ist größer als ein iPhone, aber mit elf Millimetern zumindest recht schlank. Das Gewicht liegt bei stolzen 147 Gramm. Beim Design gibt es keine Innovationen, schon das Vorseriengerät wirkt recht solide und wertig, was vor allem an der gummierten Rückseite in Braun liegt, die durch einen silbernen Streifen mit Google-Logo verziert wird. Der MicroSD-Slot befindet sich unter der riesigen Akkuabdeckung.
Gravierende Schwächen zeigt das Mega-Smartphone nicht, störend sind höchstens die Dimensionen und das Gewicht. Dafür geht alles etwas schneller als bei anderen Modellen. Der Anwender darf sich aber fragen, wozu er die Rechenpower im Alltag derzeit sinnvoll einsetzen kann. LG hat auf jeden Fall ein starkes Produkt vorgelegt und gezeigt, was der Hersteller auch im oberen Segment leisten kann.

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