19.11.2010, 11:09 Uhr
Telekom-Chef Obermann rüttelt an der Netzneutralität
Der Manager hält die Diskussion um ein Ende der Netzneutralität für eine Scheindebatte und fordert eine Betrachtung des Netzes unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten: "Wer eine zusätzliche Leistung in Anspruch nimmt, zahlt auch ein bisschen mehr."
Die Mobilfunk-Netzbetreiber forcieren ihre Forderungen nach einem baldigen Ende der so genannten Netzneutralität, die bislang eine gleichberechtigte Priorisierung aller übertragenen Daten vorschreibt. So sagte nun Telekom-Chef René Obermann in einem Interview mit Zeit online, dass die Netzkapazitäten wegen der zunehmenden Datenmengen besser gemanagt werden müssten. "Wer eine zusätzliche Leistung in Anspruch nimmt, also als Kunde bestmögliche Bandbreite garantiert haben will, zahlt dann auch ein bisschen mehr", skizziert der Manager seine Pläne.
Die damit einhergehende Diskussion um ein Ende der Netzneutralität, die bislang noch gesetzlich vorgeschrieben ist, hält Obermann für eine Scheindebatte: "Dass unterschiedliche Anwendungen unterschiedliche Netzgeschwindigkeiten erfordern, leuchtet vielen ein, aber sobald ein Preis ins Spiel kommt, flammt eine Debatte auf als ginge es um Grundrechteentzug", so der Telekom-Chef.