Vertragsverlängerungen
23.07.2012, 10:08 Uhr
Vodafone verärgert Partner-Agenturen
Mit Next Best Activity (NBA) möchte Vodafone seinen Partner-Agenturen die Beratung bei Vertragsverlängerungen erleichtern. Doch nicht alle Partner sind von dem System begeistert, im Gegenteil.
Eigentlich sollte Next Best Activity (NBA) von Vodafone den Partner-Agenturen bei der Beratung von Vertragsverlängerungen (VVL) unterstützen – schlägt es Verkäufern über das ePos-Buchungssystem bei VVL doch Tarife vor, die zum Telefonie- und Surfverhalten des Kunden passen (sollten).
Auch Serviceangebote wie beispielsweise eine Handyversicherung gehören zu den NBA-Angeboten. "Unser ePos-Buchungssystem unterstützt unsere Vertriebspartner bei ihren Beratungsgesprächen mit den Kunden. Hier werden verschiedene Tarif- und Options-Varianten vorgeschlagen, die auf das Nutzungsverhalten der Kunden individuell abgestimmt sind", erklärt Vodafone auf Nachfage von Telecom Handel.
Es gibt allerdings eine ganze Reihe von Händlern, die NBA als Geißel empfinden. "Die Tarifvorschläge sind in den meisten Fällen deutlich teurer als der Tarif, den ich dem Kunden anbieten würde", beschwert sich ein Partner aus Bayern - namentlich möchte er nicht zitiert werden, da er Repressionen von Vodafone fürchtet. "Die NBAs spiegeln in keinster Weise das reale Telefonieverhalten wider, sondern sind nur ein Up-Sale-Instrument", klagt er. Vodafone weist diesen Vorwurf allerdings zurück. "Die pauschale Behauptung, hier würden grundsätzlich nur teurere Tarif-Varianten vorgegeben werden, ist falsch. Letztendlich hat der Kunde die Möglichkeit, das vom Verkäufer vorgeschlagene Angebot anzunehmen oder abzulehnen, heißt es in einem offiziellen Statement.
Einige Händler sehen das aber anders und glauben, die NBAs würden nur dazu dienen, "Provisionsdruck auf die Agenturen auszuüben“. Die Crux ist nämlich: Folgen die Händler nicht dem NBA, so riskieren sie unter Umständen ihre Airtime-Provision.