Großreinemachen im Netz
20.07.2015, 08:45 Uhr
Telefónica verkauft Netzstandorte an die Telekom
Telefónica verkauft überzählige Netzstandorte an den Wettbewerber Telekom. Die Antennen auf den Funkmasten seien durch den Zusammenschluss mit dem E-Plus-Netz nicht mehr erforderlich.
Der Zusammenschluss der Mobilfunknetze von Telefónica und E-Plus geht weiter. Nachdem die Kunden beider Anbieter seit geraumer Zeit über National Roaming im 3G-Netz des jeweils anderen Carriers telefonieren und surfen können, verkauft Telefónica nun etliche Netzstandorte.
Durch die Zusammenlegung der Netze seien bestimmte Standorte doppelt belegt, die überzähligen gehen nun an den Wettbewerber Deutsche Telekom. „Durch die Übernahme der Standorte können wir unsere Ausbau-Planung schneller umsetzen und unsere Kunden profitieren noch früher von zusätzlicher Leistung im Telekom-Netz“, freut sich Bruno Jacobfeuerborn, Technik-Chef der Telekom Deutschland.
Dass man die Standorte nicht zurückbaut, sondern verkauft, begründet man bei Telefónica damit, dass ein Rückbau "nicht nur kostenintensiv, sondern auch zeitaufwändig" sei und Personal binde. Zudem müssten bestehende Mietverträge aufgelöst und technisches Gerät fachgerecht abgebaut werden, was zusätzliche Kosten verursache.
„Wir reduzieren unseren Aufwand für den Abbau doppelt vorhandener Mobilfunkstandorte signifikant. Das ermöglicht uns ganz im Sinne unserer Kunden eine noch stärkere Konzentration auf den zukunftsgerichteten LTE-Ausbau“, erklärt Cayetano Carbajo Martín, Chief Technical Officer von Telefónica Deutschland.
Standorte auf Dächern
Die Organisation der Netzstandorte obliegt bei der Telekom der 2002 ausgegliederten 100-prozentigen Tochtergesellschaft "Deutschen Funkturm", bei dieser sind rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Neben der Telekom zählen aber auch die anderen Netzbetreiber in Deutschland zu den Kunden.
Die Übernahme der Standorte durch die Telekom bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörde, über die finanziellen Details des Deals haben beide Seiten erwartungsgemäß Stillschweigen vereinbart. Nach Abschluss der Übername komme man bei Telefónica auf "mehr als 25.000 Standorte", heißt es von Seiten des Carriers.
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