Leserwahl 2024
23.07.2024, 18:00 Uhr
Das sind die besten Netzbetreiber und Provider
Die Leser der Telecom Handel haben die beste Telefongesellschaft des Jahres 2024 gekürt. Der Sieger heißt wie im Vorjahr Freenet. Doch auch zwei Netzbetreiber wurden mit ersten Plätzen ausgezeichnet
(Quelle: DALL-E)
Wer wird den Pokal, mit dem Telecom Handel stellvertretend für seine Leser regelmäßig die besten Netzbetreiber und Provider auszeichnet, in diesem Jahr jubelnd in die Höhe halten? Wer wird Preisträger in den Segmenten Fachhandel und Partnershops? Und wer hat aus Sicht der Handelspartner das beste Vertriebskonzept im TV-Bereich? Einmal jährlich ist Showtime für die Telefongesellschaften: Denn dann gilt es, sich in 27 Disziplinen gegen den Wettbewerb zu beweisen.
Die Jury besteht traditionell aus Fachhändlern, Partnershop-Betreibern und Systemhäusern: Dieses Mal nahmen mehr als 1.400 Telecom-Handel-Leser an der Abstimmung teil und beurteilten die Netzbetreiber und Provider nach ihren Stärken und Schwächen. Ermittelt wurden ein Gesamtsieger sowie Gewinner in vier Segmenten: Fachhandel, Partnershops, TV und – neu – „qualifizierter Fachhandel“. Die bisherigen Auswertungen in den Bereichen Mobilfunk und Festnetz fielen in diesem Jahr weg, allerdings gibt es weiterhin die Sonderwertungen „Bestes Mobilfunknetz“ und „Bestes Breitband-/Festnetz“. Und auch in den Segmenten Ethno und Discount gab es wieder strahlende Sieger.
Freenet knapp vor O2 Telefónica
Fünf deutschlandweit aktive Kandidaten rangen in diesem Jahr um die begehrten Auszeichnungen: 1&1, Freenet, O2 Telefónica, Telekom und Vodafone. Nach Auswertung aller Händlerstimmen ist klar: Freenet gewinnt auch 2024 den Titel der „Besten Telefongesellschaft des Jahres.“ Mit knappem Vorsprung und der Gesamtnote 2,71 setzt sich der Provider vor die drei – oder eigentlich bereits vier – Netzbetreiber. (Hinweis: Aufgrund Veränderungen am Auswertungssystem sind die Notenwerte nicht direkt mit dem Vorjahr vergleichbar.) Satte neun Einzeldisziplinen kann Freenet für sich verzeichnen – im vergangenen Jahr waren es nur sieben.
Ganz vorne liegt der Provider beim Freischaltungssystem, bei der Einsicht in Kundendaten, beim Reklamationsverhalten, bei der Chancengleichheit für den Handel in Bezug auf die VVL-Fristen sowie bei der kostengünstigen Bereitstellung von Shop-Möbeln. In all diesen Rubriken setzte sich Freenet bereits 2022 und 2023 gegen den Wettbewerb durch. Hinzugekommen sind nun erste Plätze in den Kategorien „Verkaufsfördernde Maßnahmen“, „Integration des Handels in die Multichannel-Strategie“, „Unterstützung des Handels mit WKZ und Boni“ sowie „Fairness in Bezug auf die Übernahme von Servicetätigkeiten“. Ein Einzelsieg ging jedoch auch knapp verloren, und zwar in der Rubrik „Fairness in Bezug auf das Thema ‚Never Payer‘“. In der offenen Frage nach den Stärken des Anbieters betonen mehrere Händler die faire Partnerschaft, die Unterstützung durch den Außendienst sowie das „unerreichbar gute“ Freischaltungs-Tool.
Eine sehr gute Platzierung erreichte auch wieder O2 Telefónica. Mit der Gesamtnote 2,75 rangieren die Münchner – wie bereits 2023 – nur knapp hinter Freenet. Acht Disziplinen gehen an den Netzbetreiber, das sind genauso viele wie vor einem Jahr. Auch bei O2 Telefónica zeigt sich eine gewisse Konstanz: So gewinnt das Unternehmen unter anderem in fünf Kategorien, in denen es bereits 2023 den Sieg einheimste. Dazu zählen die Händler-Hotline, das Preis-Leistungs-Verhältnis (für die Endkunden) und die Höhe der Airtime-Beteiligung. Dies ist allerdings dem Provisionsmodell geschuldet – dafür bekommt O2 Telefónica bei der Abschlussprovision vergleichsweise schlechte Noten.
Erneut gewinnen kann der Netzbetreiber zudem in den Disziplinen „Preis-/Tarifgestaltung: Chancengleichheit für alle Vertriebskanäle“ sowie „Unterstützung mit Demo- und Vorführgeräten“. In drei Kategorien liegt O2 Telefónica neu auf Rang eins: beim Umgang mit dem persönlichen Ansprechpartner, bei der „Möglichkeit für individuelle Preisnachlässe“ sowie bei der „Fairness in Bezug auf das Thema ‚Never Payer‘“. Nicht mehr an der Spitze ist der Netzbetreiber bei den verkaufsfördernden Maßnahmen – wobei hier alle großen Anbieter dicht beieinander liegen – sowie bei der Unterstützung beim Endkundenmarketing.
Platz drei im Gesamt-Ranking geht diesmal an Vodafone. Mit einer 2,87 kann sich der Netzbetreiber sogar eine Position verbessern und entscheidet drei Kategorien für sich. Bereits seit vielen Jahren gehen die Einzelsiege für die höchsten Abschlussprovisionen im Neugeschäft (Mobilfunk und Breitband) sowie die besten Prämien für Vertragsverlängerungen im Mobilfunksegment nach Düsseldorf. Einen vierten Sieg, den Vodafone im Vorjahr einfahren konnte – und zwar beim Thema „Möglichkeit für individuelle Preisnachlässe“ –, musste der Netzbetreiber wieder an den Wettbewerb abgeben.
Die Telekom landet 2024 mit der Note 2,94 im Gesamt-Ranking auf dem vierten Platz, kann aber satte sechs Einzelsiege einfahren. In den meisten dieser Disziplinen machte der Netzbetreiber bereits in den Vorjahren eine sehr gute Figur. So siegt die Telekom erneut bei der – vom Handel als besonders wichtig eingestuften – Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit des Anbieters, bei den Schulungen für den Handel, der Hardware-Versorgung, den Möglichkeiten sowie der Unterstützung beim Cross- und Upselling sowie der Höhe der VVL-Provision im Festnetz/Breitbandsegment. Neu hinzugekommen ist ein Einzelsieg in der Kategorie „Unterstützung beim Endkundenmarketing“. Für die Telekom dürfte aber auch entscheidend sein, wie das Urteil der „Telekom Partner“ ausfällt – doch dazu später mehr.
Wie in den Vorjahren rangiert 1&1 auf dem letzten Platz im Wettbewerb. Noch merkt man von den Ambitionen, zu den großen Netzbetreibern aufzuschließen, nicht viel – und im Vertriebskanal Handel schon gar nicht. Im Gegenteil: Mit der Gesamtnote 3,81 wird der Anbieter aus Montabaur regelrecht abgestraft. In einer einzigen Disziplin setzt sich 1&1 aber an die Spitze: beim (geringen) Verkaufs- und Vermarktungsdruck. Doch das war auch schon in den Vorjahren so.
Fachhandel: O2 an der Spitze
Vom kleinen Handyshop-Inhaber über den Partnershop-Betreiber bis zum klassischen Fachhandel: Das Teilnehmerfeld an der Leserwahl war auch diesmal wieder bunt gemischt und entspricht damit der heterogenen Leserschaft der Telecom Handel. Doch entsprechend vielfältig sind die Bedürfnisse der Vertriebspartner. Für die Netzbetreiber und Provider ist daher von Interesse, wie sie von den verschiedensten Zielgruppen beurteilt werden. Rechnung trägt Telecom Handel dem durch verschiedene Teilauswertungen der Befragung.
Wertet man nur die Antworten der Leser aus dem Fachhandel aus, so ergibt dies ein etwas anderes Bild als in der Gesamtwertung. Mit der Note 2,66 setzt sich O2 Telefónica knapp vor Freenet, (Note: 2,68). Dahinter finden sich Vodafone mit der Note 2,91 sowie die Telekom mit der Note 2,96. 1&1 bildet auch hier das Schlusslicht mit der Note 3,82. Damit unterscheidet sich die Reihenfolge nicht von der des Vorjahres. Die Gewichtung der Einzelnoten wurde im Rahmen dieser Teilauswertung übrigens an die besonderen Anforderungen und Wünsche der Fachhandelspartner angepasst.
„Qualifizierter Fachhandel“: Hier räumt die Telekom ab
Je enger und intensiver ein Fachhändler mit einem Netzbetreiber oder Provider zusammenarbeitet, umso besser benotet er diesen in der Regel auch. Daher stellte sich die spannende Frage: Wie urteilen Fachhändler mit einem besonderen Händlerstatus? Telecom Handel hatte im Rahmen der Leserwahl daher erstmals die Art der Zusammenarbeit mit den Telefongesellschaften abgefragt. Das Ergebnis: Fachhändler mit dem Status „Telekom Partner“ bewerten den Bonner Netzbetreiber mit der Note 2,57 deutlich besser als andere Fachhändler – damit gewinnt die Telekom diese Sonderwertung. Auch bei O2 Telefónica gibt es Unterschiede, wenn auch nicht so große: Die „O2 Quality Partner“ geben den Münchnern die Note 2,62. Bei den Partnern im PPK-Fachhandelsprogramm von Freenet bleibt es bei der Note 2,68, und Vodafone Fachhandelspartner vergeben die Note 2,80.
Partnershops: Freenet bleibt vorne
In der Sonderauswertung „Partnershops“ fanden nur die Antworten von Leserwahl-Teilnehmern Eingang, die einen Partnershop betreiben oder Franchise-Nehmer sind und tatsächlich mit dem zu bewertenden Netzbetreiber oder Provider zusammenarbeiten. Sieger in diesem Segment ist wie bereits im Vorjahr Freenet mit der Note 2,68. Nachdem O2 Telefónica in den Jahren 2022 und 2023 jeweils nur den letzten Rang belegen konnte, geht es nun wieder nach oben: Mit der Note 2,76 bewerten die O2-Partnershops den Netzbetreiber wieder deutlich besser: Rang zwei für die Münchner. Platz drei geht mit der Note 2,79 an Vodafone. Bei der Telekom gibt es weit weniger Betreiber von Telekom-Shops, daher reicht auch die Zahl der Bewertungen im Rahmen der Leserwahl nicht für eine repräsentative Aussage.
TV: Für Magenta TV sieht es gut aus
2024 ist durch den Fall des Nebenkostenprivilegs ein besonders wichtiges Jahr für die TV-Vermarktung. Daher wollte Telecom Handel wissen: Welcher Anbieter liegt in der Gunst des Handels hier ganz vorne? Das Ergebnis ist eindeutig: Die Telekom macht mit Magenta TV ganz klar das Rennen, gefolgt von Freenet mit waipu.tv und Freenet TV sowie Vodafone mit Giga TV. Auf den weiteren Plätzen landen O2 TV und – weit abgeschlagen – 1&1 TV. Interessant dabei: Wertet man die Antworten aller TV-Vermarkter im Handel aus, so erhält die Telekom die Note 2,31, bei den nach eigenen Angaben „starken“ Vermarktern ist es die Note 2,17. Anders bei Freenet: Hier geben alle TV-Vermarkter die Note 2,51, „starke“ Vermarkter jedoch nur die Note 2,54.