T-Mobile schließt Fusion mit US-Rivalen Sprint ab
Neue T-Mobile bekommt neuen Chef
Geführt wird die neue T-Mobile wie vom Unternehmen zuvor bereits angekündigt von Mike Sievert, der bislang als Vorstand für das Tagesgeschäft zuständig war. Der bisherige Chef John Legere tritt ab, soll aber zunächst noch als Vorsitzender des Verwaltungsrats an Bord bleiben.
Der schillernde und exzentrische Top-Manager - Markenzeichen Lederjacke und Magenta-Shirt - hatte den Spitzenjob seit 2012 inne. Legere brachte die einst schwächelnde und verlustreiche US-Sparte der Telekom mit aggressiven Marketingmethoden wieder auf Kurs. Bei Anlegern kam der Abschluss der Fusion gut an, die Aktien von T-Mobile und Sprint reagierten im negativen Gesamtmarkt mit Kursgewinnen.
Kosteneinsparung ist Grund für Zusammenschluss
Telekom und Sprint wollen mit der Fusion Kosteneinsparungen von über 6 Milliarden Dollar jährlich erreichen, weil doppelte Netzstrukturen wegfallen. Das kostet aber nach früheren Angaben auch erst einmal 15 Milliarden Dollar, um die Netze zusammenzulegen und aus den zwei Unternehmen eines zu machen. Zudem will T-Mobile US über 40 Milliarden in den Netzausbau in den USA investieren, unter anderem um den neuen Datenfunk 5G zu etablieren.
Die Übernahme des zuletzt wieder stark schwächelnden US-Mobilfunkers Sprint treibt die Verschuldung von T-Mobile US und dem Bonner Mutterkonzern nach oben, weil die Amerikaner hohe Finanzmittel für den Deal aufnehmen. Die Ratingagenturen quittierten den Deal-Abschluss denn auch teils mit gesenkten Bonitätsnoten: Standard & Poor's (S&P) stufte sowohl die Deutsche Telekom als auch T-Mobile ab, bei der US-Sparte droht demnach eine weitere Abstufung. Fitch könnte die Kreditwürdigkeit von T-Mobile ebenfalls senken. Der Plan von T-Mobile ist, langfristig mit entstehenden Gewinnen die Schulden wieder zurückzufahren.